Jedes Jahr geben das Massachusetts Institute of Technology, das World Economic Forum und die Technologieberatung Gartner ihre zehn Favoriten bekannt. Zu den heißesten Kandidaten gehörte 2017 auch die Blockchain Technologie. Dabei geht es um eine dezentrale, sichere und verschlüsselte Verfahrensweise für den Austausch von Daten und Werten. Blockchain Technologie bedeutet also zum Beispiel, auf Daten zugreifen zu können, ohne Änderungen vornehmen zu dürfen. Die Hoheit über die Daten hat auch nicht Google oder irgendein anderer Gigant, sondern immer nur der Eigentümer selbst. So wäre beispielsweise ein verschlüsseltes, von einer Hochschule herausgegebenes Zeugnis wirklich das Original und unveränderbar.
Wie hängen Blockchain Technologie und Bitcoin zusammen?
Momentan vertrauen wir mehr den Banken, wenn es darum geht, unser Geld zu verwalten. Aber in Zukunft kann sich das ändern: Wir vertrauen dann einer Verschlüsselung durch einen Zahlencode. Die Bank ist in diesem Fall nur noch Mittler, aber nicht Eigentümer des Zahlencodes. Solche Anwendungen der Blockchain heißen Kryptowährungen. Eine davon ist Bitcoin. Sie ermöglichen es, sichere und anonyme globale Zahlungen durchzuführen, die nicht von globalen Instanzen überwacht, kontrolliert, eingeschränkt oder mit Gebühren versehen werden. Durch das Fortschreiten der Globalisierung und der Instabilität vieler Länder ist es nachvollziehbar, dass Menschen ihr eigenes Kapital – vor allem ihr Geld und ihre Daten – selbst besitzen und kontrollieren möchten. Statt eines kostenpflichtigen Kontos bei einem Dritten, wie einer Bank, haben sie die Hoheit über ein kostenloses Wallet, also über eine Brieftasche auf ihrem Smartphone. Die Anonymität, Privatsphäre und Freiheit eines Währungsinhabers sind somit gewährleistet. Mit der Blockchain Technologie kann man aber auch verfolgen, was mit gespendetem Geld in einem Entwicklungsland passiert. Indem jede Transaktion mit nicht veränderbarer ID versehen wird, lässt sich dies nahezu in Echtzeit nachvollziehen. Also: Tue Gutes, aber safe it!
Blockchain und Dezentralität sind nach dem Internet, dem freien Wissensaustausch, dem Einkaufen rund um den Globus über Plattformen sowie Open Source, der nächste unaufhaltsame Schritt für die Freiheit und Eigenständigkeit des Einzelnen. Die Abläufe sind für alle Beteiligten nachvollziehbar und damit transparent. Für Sicherheit sorgen auch die Staaten, denn sie werden versuchen, regulierend einzugreifen, um die rasante Entwicklung in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Ein Strauß an Chancen
Aber die Blockchain Technologie nur in die Zahlungsecke zu stellen, würde den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten nicht gerecht. Denn hinter der Technologie steckt ein hohes Potenzial: von der Möglichkeit einer dezentralen Energieversorgung über autorisierte Transaktionen auch im Netz, Beurkundungen ohne Notar bis zu Tantiemen für Künstler. Auf der Basis von Blockchain entstehen neue Denkansätze. So können in Zukunft über Plattformen wie z.B. airbnb die User auf einer Karte mit smart contracts ihre Unterkunft anklicken, buchen und bezahlen (z.B. mit Bitcoins).
Mitreden-ausprobieren-Andere begeistern
Als Nutzer können wir die Technologie einfach mal anwenden, wenn wir wissen wollen, wie diese Revolution eigentlich funktioniert. Christian Neuhaus, ein Experte auf dem Gebiet, setzt sich leidenschaftlich für die Blockchain Technology ein. Besonders in der Pharmaindustrie sieht er viele Anwendungsfelder. Aber ihm begegnen immer wieder Menschen, die die Technologie leider rein auf die Kryptowährung Bitcoin reduzieren. Das brachte ihn auf folgende Idee: Er stellt seinem Netzwerk über seine Website nicht nur Informationen zur Verfügung, sondern programmierte eine Anwendung, mit der die Blockchain Technologie für die User greifbarer und verständlicher wird. Probieren Sie es einfach aus! Unter https://blockchain-business.de/ können Sie Ihre Anwendung starten. Was Sie dafür tun müssen? Nichts. Aber es wäre schön, wenn Sie viele Interessierte ermuntern, es auszuprobieren. Damit die Blockchain aus der Finanzecke rauskommt und viele weitere Anwendungsgebiete erobert.
Mein Fazit:
Ich möchte in Zukunft nicht auf die Blockchain Technologie verzichten. Gerade weil so viele falsche Daten, Zeugnisse kursieren, weil Bankgeschäfte immer intransparenter werden und ich auf die Nachvollziehbarkeit und Sicherheit von Transaktionen nicht mehr verzichten möchte. Außerdem lassen sich durch die Blockchain-Technologie zusätzlich wertvolle Informationen generieren, die zukünftig in gut geplante Daten-Analysen einfließen können. Und valide Daten sind als Entscheidungsgrundlage die wichtigste Basis. Auch das Streben nach Unabhängigkeit und Hoheit über meine Daten, ist für mich ein Pluspunkt. Die Technologie wird weiter nachgefragt und immer mehr Anwendungsgebiete werden dazukommen. Es gibt Bereiche, die noch durch die bestehende Gesetzgebung begrenzt werden, wie z.B. die dezentrale Energieversorgung. Aber durch die Geschwindigkeit der Veränderung wird sich auch dieser Markt verändern. Meine Hoffnung ist, dass in zehn Jahren Unternehmen ihre Geschäftsprozesse über Blockchain abbilden und weniger Regulierungen dadurch notwendig sind.
Ausblick:
In meinem nächsten Artikel geht es um die Plattformtechnologie, warum sie Fluch und Segen zugleich ist und welche Rolle die Blockchain Technologie dabei spielt.
Schauen Sie rein:
https://blockchain-business.de/ – www.digitalisierung-mittelstand.info – www.chiefdigitalofficerkoeln.de