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Auf Kurs bleiben 🧭: Die Kunst des effektiven Risikomanagements in Familienunternehmen

Risk management and mitigation to reduce exposure for financial investment, projects, engineering, businesses. Concept with manager's hand turning knob to low level. Reduction strategy.

👨‍👩‍👧‍👦 Familienunternehmen haben bisher erfolgreich die Stürme weltweiter Krisen durchquert und bilden nach wie vor das Rückgrat unserer Wirtschaft. Dennoch stehen sie heute und in Zukunft vor einzigartigen Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Die permanente Bedrohung, vom Markt zu verschwinden oder in Schieflage zu geraten, erfordert eine finanzielle Nachhaltigkeit, gestützt von einer robusten Strategie und einem effektiven Risikomanagement.

Der Fall René Benko bzw. Signa Holding veranschaulicht deutlich, wie Investoren das Insolvenzrisiko unterschätzten und in das Unternehmen investierten. Ihre Zuversicht basierte auf der Annahme einer langfristigen Attraktivität, gekennzeichnet durch stabile Gewinne und anhaltend hohe Mieteinnahmen. Allerdings versäumten sie dabei, das Risiko angemessen zu berücksichtigen, dass der Immobilienmarkt instabil werden könnte. Die unvorhergesehenen Veränderungen, wie Schwankungen auf dem Immobilienmarkt, Zinsanpassungen, abnehmende Kaufkraft in den Warenhäusern und rasant steigende Baukosten, traten ein und führten zu erheblichen Herausforderungen.

In dieser Hinsicht spielen Aufsichts- und Beiräte eine zentrale Rolle. Sie müssen jederzeit, nicht nur in Krisenzeiten praktisch reagieren, um die Risiken und Gefahren abzuwenden und auch regelmäßig die Risiken bewerten bzw. die Chancen überwachen.

Bunter Strauß an Risiken 💐📉

In der komplexen Welt der Unternehmensführung erscheinen 🚨 Risiken als ein vielfältiger, bunter Strauß. Einige sind dominant und offensichtlich, während andere versteckt oder unauffällig bleiben.

Besonders in herausfordernden Zeiten müssen Unternehmen nicht nur externe, sondern auch interne Risiken bewerten – diese können sowohl sachlicher als auch persönlicher Natur sein. Die Vielfalt und Komplexität dieser Risiken zu verstehen, ist entscheidend. Eine Auswahl verdeutlicht, wie facettenreich die potenziellen Gefahren sein können

⚙️ Das operative Leistungsrisiko steht exemplarisch für Gefahren, bei denen operative Prozesse unerwartet aus dem Ruder laufen, etwa durch Lieferkettenunterbrechungen, die zu Produktionsausfällen führen.

💰 Planungs- und Finanzrisiken betreffen die Unsicherheit in finanziellen Planungen und strategischen Entscheidungen, beispielsweise könnten unvorhergesehene Kostensteigerungen aufgrund von Inflation die Finanzlage negativ beeinflussen.

🌐🛒 Marktrisiken betreffen die Bedrohung der Erfolgspotenziale und fokussieren sich auf unvorhergesehene Entwicklungen in Märkten oder im Kundenverhalten, wie plötzliche Veränderungen der Verbraucherpräferenzen.

💻🔓 Cybersicherheitsrisiken: Risiken wie Datenlecks oder Hackerangriffe können erhebliche Auswirkungen auf Betrieb, Kundendatenvertrauen haben und im schlimmsten Fall das Unternehmen lange Zeit ausbremsen.

🌟💬 Reputationsrisiken sind ebenfalls zu beachten. Skandale oder negative Medienberichte können das Unternehmensimage schädigen. Allerdings kann auch alleine die Angst, in die Kritik zu geraten, negative Auswirkungen haben. Wie z.B. im Fall der Deutschen Bahn, die auf die Verwendung des Pflanzengiftes Glyphosat verzichtet und dafür höhere Kosten in Kauf nimmt. Die dadurch fehlenden Mittel für notwendige Sanierungen könnten einen höheren Imageschaden verursachen.

🏭🌐 In jedem Branchenumfeld gibt es potenzielle Risiken, die die gesamte Branche betreffen können. Dazu gehören regulatorische Änderungen, technologische Disruptionen und sogar das Risiko, dass die Branche insgesamt verschwindet, wie es zum Beispiel bei der Kernenergie der Fall ist.

🚦Risikofrüherkennung und -bewertung stützt robuste Unternehmensstrategie

Besonderes Augenmerk gilt der Bewertung nach Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen. Die Bewertung von Risiken in der Unternehmensführung lässt sich als Produkt aus dem potenziellen Schadenswert und der Eintrittswahrscheinlichkeit berechnen.  Dies ist ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Ansatz. Er ermöglicht es, die finanziellen und operationellen Auswirkungen verschiedener Risiken quantitativ zu vergleichen.  

Die detaillierte Quartalsberichterstattung des Vorstands, die präzise Risikoverwaltung und einen Risiko Manager im Unternehmen, der verantwortlich für die Identifizierung, Bewertung und das Management von Risiken ist, sind dabei unerlässlich.

📊Wie eine Radarstation nehmen Aufsichts- und Beiräte aus der Umgebung des Unternehmens die Signale und Risiken wahr. Sie überwachen externe Faktoren, die das Unternehmen beeinflussen könnten, indem sie nicht nur die langfristige Attraktivität von Investitionen kritisch bewerten, sondern auch potenzielle Unsicherheiten und Schwankungen sorgfältig in ihre Überlegungen einbeziehen. Diese strategische Herangehensweise ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Faktoren wie Zinssteigerungen oder Marktumbrüche das Unternehmen nicht in eine gefährliche Schieflage bringen können. So wird nicht nur die finanzielle Stabilität gewahrt, sondern auch die Grundlage für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg gelegt.

Die strukturierte Priorisierung und Bewertung von Risiken ermöglicht es Unternehmen, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um in einem sich schnell wandelnden Geschäftsumfeld erfolgreich zu sein. Dies unterstreicht die Bedeutung für Investoren und Entscheidungsträger, Risiken nicht zu unterschätzen – selbst in scheinbar stabilen Märkten. Das Übersehen von Risiken oder das Fällen unpassender Entscheidungen kann zusätzliche Risiken hervorbringen. Eine akkurate Risikoanalyse ist daher entscheidend, um solide und zukunftssichere strategische Entscheidungen zu treffen, was den wahren Wert einer umfassenden Risikobewertung verdeutlicht.

🔍Ausblick und Chancen – Risikobewertung in der Praxis 

In einer Welt voller Unsicherheiten sind ein proaktives Risikomanagement und eine wertorientierte Unternehmensführung unerlässlich. Familienunternehmen, die die Kunst des Risikomanagements beherrschen, werden nicht nur resilient gegenüber Bedrohungen, sondern gestalten auch ihre Zukunft nachhaltig und erfolgreich.

Prof. Dr. Werner Gleißner und Prof. Dr. Arnold Weissman haben mit der Entwicklung ihres QScore-Modells einen wichtigen Schritt in der Messbarkeit werteorientierter Unternehmensführung geleistet. Dieses Modell, das auf 10 wissenschaftlich fundierten Dimensionen basiert, ermöglicht eine genaue Vorhersage der Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen. Es berücksichtigt im Kern eine robuste Unternehmensstrategie, eine wertorientierte Unternehmensführung und ESG, sowie Kompetenzen im Umgang mit Chancen und Risiken (Risikomanagement nach StaRUG). Es verdeutlicht die Bedeutung von ESG-Kriterien und unterstreicht gleichzeitig, dass auch andere Faktoren wie wertorientierte Unternehmenssteuerung, reales Wachstum, finanzielle Stabilität, ein geringes Unternehmerrisiko, sowie Unternehmenskultur und Mitarbeiterengagement für den langfristigen Erfolg wesentlich sind. Das Ziel des QScore-Modells ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, einen möglichst hohen Score zu erreichen, um so den Unternehmenswert zu maximieren und ein optimales Ertrags-Risiko-Profil zu erlangen.

Eine Weisheit zum Schluss – Autor unbekannt:

Die Risiken, die wir haben, sind immer von den Chancen begleitet.

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Auf Kurs bleiben 🧭: Die Kunst des effektiven Risikomanagements in Familienunternehmen
Anne Fabritius:
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