Wahl 2017 - Meine Stimme für die Digitalisierung!
Wenn vor der Bundestagswahl nicht mehr von Neuland, sondern von Digitalisierung 4.0 gesprochen wird – dann ist es selbst bei Angela Merkel angekommen: Der Zug ist losgefahren – der Mittelstand muss aufspringen. Denn das World Wide Web verändert unser Leben. Aber gilt das auch für mittelständische Unternehmen?
Schlanke Prozesse, intelligente Daten und mit dem Kunden auf Augenhöhe
Wer sich heute die Automobilindustrie anschaut, stellt fest, dass sich durch neue Fertigungsverfahren (Modul Bau, Robotergesteuerte Fertigung, zunehmende Automatisierung, Computergesteuerte Produktion) die Prozesse nicht nur verschlanken, sondern über Kooperationen inzwischen auch der Dienstleister zum Hersteller werden kann. Jüngstes Beispiel ist die Post AG, die zusammen mit der Uni Aachen einen Elektro-Transporter entwickelt und gebaut hat. In anderen Branchen, in denen man früher noch ganz auf Handarbeit vertraut hatte, setzt man nun auf intelligente Fertigung – z.B. der Kaffeemacher, der die Röstung über den Computer genau steuern kann. Intelligente Maschinen machen zudem das Arbeiten effizienter. So werden wir vielleicht in Zukunft von Apple ein Auto kaufen oder Caravan Hersteller erhalten ihre Kabinen als Modul von Kreuzfahrtschiffen. Oder wir stellen uns per Konfigurator unser Wunschauto selbst zusammen. Bevor aber der Dienstleister zum Hersteller werden kann oder neue Geschäftsmodelle entdeckt werden, benötigen Unternehmen eine Fülle von Daten.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Wirtschaften ist der Umgang mit großen Datenmengen und das Einüben ihrer Auswertung, um mehr über jeden einzelnen Kunden zu erfahren. Und auch um anschließend ersten Zugriff auf interessante Märkte zu bekommen.
Vor einigen Jahren wurden damit Marktforschungsinstitute beauftragt, Daten, die der Kunde zuvor über eine Kundenbefragung eingegeben hatte, auszuwerten. Heute – ob es uns gefällt oder nicht – verfügt Google über alle gewünschten Informationen der Verbraucher zeitnah. Für die Unternehmen ist heute nicht entscheidend, dass Mitarbeiter Daten sammeln, denn das übernehmen inzwischen die Rechner, sondern dass die Auswertung die entscheidenden Hinweise über neue Geschäftsmodelle, Produkte und verändertes Kundenverhalten liefert. Mit den Daten und der direkten Ansprache der Kunden über soziale Netzwerke, sehen wir direkt, welches Produkt bzw. welche Dienstleistung profitabel ist. Auch erfahren wir, wo sich neue Kundengruppen erschließen lassen und was der Kunde bereit ist, zu zahlen.
Unser tägliches „doing“ hat sich bereits den vielfältigen Möglichkeiten angepasst. Deshalb steigen auch die Erwartungen an die Unternehmen. Wir, die Verbraucher, sehen in der Digitalisierung die Basis für den Aufbau innovativer branchenübergreifender Smart Services und Prozesse, die uns den Alltag erleichtern. Unser Konsum und Service wird über die digitalen Medien abgewickelt. Z.B. sortieren wir unsere Fotos am Rechner, schauen sie uns von überall an, teilen sie, indem wir sie versenden. Oder wir erledigen online unsere Steuererklärung, verfolgen unsere Koffer oder eine Warensendung. Wir werden in Zukunft immer mehr online erledigen. Deshalb wird die „Sichtbarkeit im Netz“ für Unternehmen umso wichtiger. Hersteller, die früher im Hintergrund agierten oder auch sogenannte „Hidden Champions“ waren, sind nun gefordert, sich in den digitalen Medien zu präsentieren.
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt
Starre Strukturen sorgten viele Jahre in Unternehmen für einen reibungslosen Ablauf. Heute müssen Unternehmen auf die schnell wechselnden Marktveränderungen reagieren. Es erfordert ein Umdenken, flache Hierarchien und ein ständiges Ausprobieren – also im Prinzip herrscht immer Aufbruchsstimmung oder Start-up-Atmosphäre. Mitarbeiter übernehmen zeitweise die Verantwortung, weil sie fachlich auf einem Gebiet besonders versiert sind. Die Geschäftsleitung gibt, wie ein Kapitän auf einem Schiff, die Richtung vor, während sich je nach Thema der Steuermann bzw. die Steuerfrau abwechseln. Einfache Tätigkeiten oder jene, bei denen es besonders auf Präzision ankommt, werden in vielen Fällen durch künstliche Intelligenz ersetzt. Neue Technologien bzw. technische Innovationen sind der größte Treiber und werden ständig ausprobiert bzw. implementiert. Google und die Sozialen Netzwerke können nicht mehr ignoriert werden und sind fester Bestandteil in unserem Leben. Die weltweite Vernetzung führt zu neuen Möglichkeiten – sowohl bei der Herstellung von Waren, als auch bei der Art zu arbeiten. Heute sind wir bereits in der Lage, einige Jahre als Freelancer Projekte zu übernehmen, eine Zeitlang angestellt zu sein und zwischendurch die Welt zu bereisen oder ehrenamtlich etwas für die Gesellschaft zu tun.
Mein Resümee:
Unternehmen die nicht auf den „Digitalisierung-Zug“ aufspringen, oder sich nicht in der Lage sehen, zu handeln, werden über kurz oder lang:
- im Netz verschwinden
- die eigenen Kunden nicht mehr erreichen
- die besten Mitarbeiter an den Mitbewerber verlieren und am Ende nicht mehr zukunftsfähig sein.
Warum ist die Unterstützung durch einen Chief Digital Officer so wichtig für eine gelungene Umsetzung?
Auf Unternehmen, die das große Potential erkennen und wandlungsfähig sind, können spannende Zeiten zukommen. Sie sollten sich nur von einem Chief Digital Officer begleiten lassen, der immer wieder in der Lage ist, den Kurs zu überprüfen und gegebenenfalls neu anzupassen. Es kann ihr Türöffner in die Digitale Welt sein.