
Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend in alltägliche Geschäftsprozesse integriert. Sie reicht von der Automatisierung einfacher Aufgaben bis hin zur Unterstützung komplexer Entscheidungsfindungen. Ende August trafen sich Experten auf Einladung der KI Initiative ALL ON BOARD zum KI Barcamp zusammen, um Lösungen zu finden, um Unternehmen zu einem schnellen und verantwortungsbewussten Einsatz von KI zu motivieren. Eine spannende Idee, die dabei aufkam: die Einführung eines Pop-up Beirats.
Zukünftige Szenarien für KI
Mit der Weiterentwicklung von KI entstehen verschiedene mögliche Zukünfte – von positiven über neutrale bis hin zu kritischen Szenarien. Diese zeigen auf, welche Chancen und Risiken die zunehmende Durchdringung von KI-Technologien birgt. Wohin entwickelt sich die KI?
Derzeit werden 3 Zukunftsszenarien für die KI-Entwicklung publiziert:
- Stagnation: KI schreitet voran, aber immer langsamer. Die Technologie wird günstiger, aber es gibt keine bahnbrechenden Durchbrüche.
- Optimierung: KI wird zuverlässiger und übernimmt mehr Aufgaben, ohne „zu phantasieren“. Hier stellt sich die Frage: „Warum habe ich eine andere Meinung als die KI?“
- Revolution: KI entwickelt Intention und Charakter. Niemand kann vorhersagen, welche Durchbrüche dies bringen wird, aber es könnte disruptive Auswirkungen auf Unternehmen haben.
Auf eine Revolution kann man sich nicht vorbereiten; hier zählt allein, die technologische Entwicklung stets im Auge zu behalten. Für alle anderen Szenarien sollte das Unternehmen eine passende Strategie bereithalten – die kommenden Jahre werden wegweisend sein.
Was müssen Unternehmen in den nächsten 1-2 Jahren entscheiden?
In vielen Unternehmen sind „low hanging fruits“ bereits umgesetzt: KI-basierte Lösungen in der Kundenkommunikation, Zusammenfassung von Feeds, Programmierunterstützung und die Verlagerung von Fachwissen in Wissensdatenbanken. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Entscheidend ist eine klare KI-Strategie.
Wollen Unternehmen KI lediglich zur Informationszusammenfassung nutzen, oder sollte sie eigenständig aus Daten lernen und Handlungsempfehlungen ableiten? Hier gibt es drei Optionen:
- Vorreiter sein („move ahead“)
- Im Mittelfeld schwimmen („swim with“)
- Rückstand hinnehmen („stay behind“)
Wer Vorreiter sein will, muss heute bereits auf neue Technologien setzen, in einem besonderen Marktsegment erfolgreich sein und das eigene Produkt oder die Dienstleistung durch KI auf ein neues Level heben. Dafür braucht es starke Partner und einen vielfältigen Beirat zur Unterstützung.
Unternehmen mit begrenzten Ressourcen oder fehlender Branchenanbindung verfolgen eher die „Mitschwimmen“-Strategie. Sie nutzen KI-gestützte Standardsoftware als Bausteine, um Prozesse wie Kundenkontakte, Datenanalyse oder Reparaturüberwachung zu optimieren.
Experten sind sich jedoch einig: „Stay behind“ ist keine Option — da sind sich die Experten einig.
KI im Unternehmen: Mehr Effizienz und bessere Kundenerlebnisse
Für den Nutzer im Unternehmen spielt es keine Rolle, ob die KI lokal, über eine Plattform, Large Language Models (LLM) oder maschinelles Lernen genutzt wird. Die wichtigsten Treiber für die Entwicklung und Nutzung solcher Systeme sind Kosten, Vertraulichkeit, Sicherheit und die Geschwindigkeit der Anwendungen. KI gestützte Tools wie Copilot-Assistenten, Salesforce, Wissens- und Kundenmanagement unterstützen interne Prozesse. In der Produktion optimiert KI die Erstellung neuer Inhalte und simuliert Arbeitsabläufe. Für Endkunden verbessert KI vor allem den Kundenservice und das gesamte Kundenerlebnis.
KI-Board Meetings der Zukunft: Von der Radarstation zur Strategiezentrale
Wie KI die Beiratsarbeit verändert, habe ich bereits in meinem Blogbeitrag „Unternehmensführung: Vom Boss zum Bot – Wer hat hier das Sagen?“ beschrieben. Heute reicht es nicht mehr, nur Zahlen zu prüfen oder Ingenieursleistung konsequent abzuliefern. Es braucht Visionäre, die von KI unterstützt werden, Zukunftsaussichten und Machbarkeit vereinen. Ein moderner Vorstand benötigt Beiräte, die wie ein „Videobeweis“ im Fußball Entscheidungen absichern, Risiken einschätzen und Trends frühzeitig erkennen. Stillstand ist keine Option – nur wer neugierig bleibt und Neues ausprobiert, kann an die Spitze zurückkehren und als Vorreiter in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Pop-up Beirat: Kurzfristige Expertise für langfristige Erfolge
Der Pop-up Beirat bietet Unternehmen eine kurzfristige, aber intensive Unterstützung durch KI-Experten. Für eine Sitzung übernehmen diese das Ruder und zeigen, wie KI im Unternehmen implementiert werden kann und welche Rolle KI-gestützte Beiratsarbeit dabei spielt. Sie analysieren den Reifegrad der vorhandenen KI-Technologien und entwickeln maßgeschneiderte Empfehlungen für deren gezielten Einsatz. Für Unternehmen, die im Mittelfeld schwimmen, aber ambitioniert nach mehr Erfolg streben, kann der Pop-up-Beirat ein innovatives Werkzeug auf Zeit sein, um den eigenen digitalen Reifegrad zu bestimmen und den Grundstein für eine zukunftsorientierte Digitalstrategie zu legen. Die Idee, Unternehmen durch einen Pop-up-Beirat zu stärken, stammt von Dagmar Eisenbach und Dr. David Hoeflmayr. Bei ihnen finden sich weiterführende Informationen sowie erste Erfahrungsberichte.
Mein Fazit: Ein Strategiewechsel ist unerlässlich
Unternehmen brauchen schnell einen Strategiewechsel, die nur mit starker Beiratsunterstützung gelingen kann. Es darf auch nicht mehr an der KI als Begleiterin gezweifelt oder gezögert werden. Die Technologien müssen ausprobiert, integriert und immer über die Rolle von KI im eignen Geschäftsmodell nachgedacht werden. Entscheidend ist, die richtigen Fragen zu stellen: Wie beeinflusst KI mein Geschäftsmodell? Welche Zukunftsszenarien kann ich mir vorstellen?
Ein Pop-up Beirat bietet hier den perfekten Einstieg für die Entwicklung einer KI -Strategie. Dies stärkt nicht nur die Marktposition, sondern führt auch zu nachhaltigerem Wirtschaften.